Wann beginnt die Pubertät bei Mädchen?
Jedes Mädchen kommt in einem bestimmten Alter in die Pubertät und macht die Entwicklung zur Frau durch. Das geht allerdings nicht von heute auf morgen, sondern ist mit verschiedenen Veränderungen verbunden, die über Jahre entstehen. Diese betreffen Psyche, Körper und Verhalten und sind auf bestimmte Hormone zurückzuführen, nämlich Östrogen, Somatostatin und Thyroxin.
Bestimmt weißt du, dass man diese Zeit als Pubertät bezeichnet (das Wort kommt aus dem Lateinischen; „pubertas“ bedeutet „Geschlechtsreife“) – sie ist der Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Wenn bei ihnen die Pubertät einsetzt, sind die meisten Mädchen etwa zehn Jahre alt. Das ist etwa zwei Jahre früher als bei Jungen. Das Ende der Pubertät ist dann meist fünf bis sechs Jahre später erreicht. In diesem Zeitraum machen sowohl der Körper als auch die Psyche deutliche Veränderungen durch. Schauen wir uns diese doch mal im Detail an.
Was ändert sich während der Pubertät von Mädchen am Körper?
Wie erwähnt, dauert die Pubertät bei Mädchen (und bei Jungen) mehrere Jahre an, und markiert den Beginn der Entwicklung hin zur erwachsenen Frau. Es ist also wenig überraschend, dass die Pubertät zum einen dadurch gekennzeichnet ist, dass du größer wirst – du entwächst dem Kindesalter. Dein Körper durchläuft aber auch diverse weitere Entwicklungen, die teils deutlich sichtbar sind. Im Detail sind das folgende:
• Die Behaarung am Körper nimmt zu: Während du bislang nur Haare auf dem Kopf hattest, wachsen dir nun auch welche unter den Achseln und zwischen den Beinen. Die V-Zone wird als Scham bezeichnet, weshalb man auch von Schamhaar spricht.
• Dir wachsen Brüste: Der Busen ist wohl der Inbegriff von Weiblichkeit, und nun bekommst auch du einen. Form und Größe kannst du zwar nicht beeinflussen, du wirst dir aber zum ersten Mal einen BH kaufen. Wahrscheinlich wird das nicht dein letzter gewesen sein, denn die Brüste wachsen bis etwa zum 17. Lebensjahr.
• Deine Hüften werden breiter: Während die Hüfte bei Jungen schmal bleibt, wird sie bei Mädchen in der Pubertät teilweise sehr ausladend. Warum? Ganz einfach: Du bist nun geschlechtsreif, kannst also theoretisch ein Kind bekommen. Und das braucht Platz im Bauch – für den sorgt eine breite Hüfte.
• Du bekommst eine Taille: Dadurch, dass dein Beckenknochen wächst, wird nicht nur deine Hüfte breiter, du bekommst auch eine Taille – und damit die typisch weibliche Sanduhrfigur.
• Du hast zum ersten Mal deine Periode: Die Periode wird auch Menstruation oder Monatsblutung genannt und geht auf ein kompliziertes Zusammenspiel der weiblichen Geschlechtshormone zurück. Im Normalfall kündigt sie sich durch gewisse Anzeichen an und du hast deine Periode in der Folge einmal pro Monat. Gerade im ersten Jahr der Periode können Zeitpunkt und Häufigkeit aber durchaus variieren.
Wie verändert sich die Psyche von Mädchen in der Pubertät?
Wie du siehst, treten bei Mädchen während der Pubertät einige Veränderungen am Körper auf. Und auch psychisch-seelisch ist viel in Bewegung. Kein Wunder, denn schließlich wirst du in dieser Zeit vom Kind zum Erwachsenen. Das ist nicht immer ganz einfach – für dich selbst und deine Eltern bzw. deine Familie. Denn die Pubertät ist geprägt von Gefühlschaos und oftmals einer großen Unsicherheit in Bezug auf dich selbst und deine Mitmenschen. Das macht sich oft in folgenden Verhaltensmustern bemerkbar:
• Du bist emotional unausgeglichen: Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt? Ganz normal in der Pubertät. Während dieser Zeit wird das Gehirn nämlich neu strukturiert, sodass du zum Beispiel vernünftiger denkst als ein Kind. Doch dieser Prozess, die vielen Hormone und die Suche nach der eigenen Identität können auch dazu führen, dass du dich im einen Moment freust, im anderen die Decke hochgehst und im nächsten traurig bist.
• Dich plagen Selbstzweifel: Während der Pubertät verändert sich der Körper, und das bereitet vielen Mädchen Sorgen: Sie haben Angst vor Spott von Mitschülern und Gleichaltrigen, weil sie vermeintlich zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß oder zu picklig sind.
• Du entwickelst Schamgefühl: In der Pubertät entdeckst du deinen Körper neu – klar, schließlich macht er große Veränderungen durch. Das geht einher mit einem Schamgefühl, was Nacktheit angeht – sowohl deine eigene als auch die deiner Eltern und Geschwister.
Kann man die Pubertät bei Mädchen in Phasen unterteilen?
Ja, das kann man. So wie der Menstruationszyklus aus vier Phasen besteht, teilt man auch die Pubertät grob in drei Phasen ein, die sich über mehrere Jahre erstrecken. Dabei handelt es sich um die Vorpubertät sowie die Hoch- und die Spätphase der Pubertät. Der Verlauf ist von Mädchen zu Mädchen unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab – etwa Ernährung, Gewicht und genetischen Vorbedingungen.
Vorpubertät
In diesem Zeitraum – oft gegen Ende der Grundschulzeit – möchtest du eigene Entscheidungen treffen und unabhängig sein. Zuhause ziehst du dich öfters zurück, suchst aber auch weiterhin die Nähe deiner Eltern und deiner Familie. Außerdem bist du oft unruhig, willst dich viel bewegen und Zeit mit deinen Freundinnen verbringen – um zu tuscheln, zu lachen und dich über Jungs auszutauschen.
Hochphase der Pubertät
In ihr befindest du dich etwa im Alter zwischen 12 und 16. Während die Eltern oft als peinlich empfunden werden, sind andere Jugendliche in deinem Alter immer wichtigere Bezugspersonen. Außerdem wird das andere Geschlecht höchst interessant. Viele Mädchen haben in dieser Phase der Pubertät ihren ersten Kuss und machen erste Erfahrungen mit Zärtlichkeit und Sexualität.
Spätpubertäre Phase
Etwa ab dem 16. Lebensjahr hast du dich an die verschiedenen Änderungen gewöhnt, die mit der Pubertät einhergehen. Auch deine Eltern werden deine größere Unabhängigkeit – und ihre eigene neue Rolle – akzeptiert haben. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht noch zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten kommen kann.