Wie wirkt sich Verhütung auf die Periode aus?

Wie wirkt sich Verhütung auf die Periode aus?

Du möchtest eine neue Verhütungsmethode ausprobieren? Du bist unsicher, wie sie sich auf deinen Körper auswirken wird? So könnte sie sich auf deinen Zyklus und deine Periode auswirken.

Antibabypille, Minipille, Hormonspirale, Kupferspirale, Implantat, Spritze, Kondome... Es gibt viele Verhütungsmethoden und ebenso viele Gründe, sich für oder gegen eine von ihnen zu entscheiden. Verhütungsmittel werden verwendet, um PCOS-Symptome zu lindern, [1] eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, PMS-Symptome zu mindern und sogar, um vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. [2] Aber wie beeinflussen die unterschiedlichen Verhütungsmethoden deinen Zyklus und deine Monatsblutungen? Untersuchungen haben gezeigt, dass Verhütungsmittel sich auf den Menstruationszyklus auswirken können: Die Monatsblutungen können unregelmäßig oder sehr schwer werden, es kann zu Schmierblutungen und braunem Ausfluss kommen oder deine Periode könnte sogar ganz ausbleiben. Es ist ein mulmiges Gefühl, wenn die Periode plötzlich ausbleibt oder es mitten im Zyklus zu unregelmäßigen Blutungen kommt, aber denk dran, meist gibt es keinen Grund zur Sorge. Dein Körper braucht einfach etwas Zeit, um sich an eine neue Verhütungsmethode anzupassen. Erkundige dich vorab, wie stark sich die verschiedenen Verhütungsmethoden potenziell auf deine Periode auswirken könnten, dann erkennst du sehr schnell, ob es eine normale Reaktion ist oder ob du einen Termin bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt machen solltest. Das Gleiche gilt, wenn du deine Verhütungsmethode wechseln möchtest. Berücksichtige bei deiner Entscheidung, welchen Einfluss die einzelnen Mittel auf deinen Zyklus haben.

Also, wie wirkt sich Verhütung auf meine Periode aus?

Unsere Körper sind verschieden und deshalb variieren die Nebenwirkungen der einzelnen Verhütungsmittel auch von Mensch zu Mensch, doch es gibt allgemeine Richtlinien zu den häufigsten Nebenwirkungen einiger der beliebtesten Methoden. Wenn du deine Verhütungsmethode ändern oder erstmals eine ausprobieren willst, empfehlen wir dir, dich vorab ärztlich beraten zu lassen. Deine Ärztin oder dein Arzt kann alle Verhütungsoptionen mit dir besprechen und, was noch wichtiger ist, empfehlen, welche für dich am geeignetsten ist. Denn wie gesagt, unsere Körper sind verschieden und manchmal ist professioneller Rat einfach am besten, wenn es darum geht, die optimale Lösung für uns zu finden.

Die Pille und die Minipille

Das wahrscheinlich bekannteste Verhütungsmittel. Aber wie viel weißt du darüber, wie sie eigentlich funktioniert? Dann gehen wir doch gleich mal ins Detail! Die Antibabypille ist ein orales Verhütungsmittel (zum Einnehmen) und enthält eine Kombination der Hormone Östrogen und Progesteron. Sie muss jeden Tag genommen werden, gegebenenfalls mit einer Pause zwischen den Packungen, falls deine Ärztin oder dein Arzt es empfohlen hat. Die Pille verhindert die Ausstoßung von Eizellen (also den Eisprung). Die Minipille ist ebenfalls ein orales Verhütungsmittel, enthält aber nur das Hormon Progesteron. Dieses Hormon fördert die Verdickung des Zervixschleims und dieser verhindert das Eindringen von Spermien. [2] In den ersten Monaten nach Einnahme der Pille kommt es bei manchen Menschen zu Schmier- und Zwischenblutungen. Aber Achtung, das heißt nicht, dass die Pille nicht wirkt! Dein Körper braucht einfach nur etwas Zeit, um sich an die neuen Hormone anzupassen. Bei einigen Marken empfiehlt dir deine Ärztin oder dein Arzt sogar, Pausen zwischen den Packungen einzulegen. Während dieser Zeit könnte dein Körper so genannte Abbruchblutungen durchmachen. Eine Abbruchblutung sieht und fühlt sich an wie eine Regelblutung, ist aber nur das Ergebnis der Veränderung des Hormonspiegels als Folge der Pause. Es ist also keine echte Periode. Aber natürlich ist es immer eine gute Idee, sich medizinischen Rat zu holen, wenn du dir Sorgen machst oder über einen längeren Zeitraum Schmierblutungen hast. Falls du Beratung zu den Pausen zwischen den Packungen brauchst, wird dir deine Ärztin oder dein Arzt sicher empfehlen können, wie du das Verhütungsmittel optimal an deine Bedürfnisse anpassen kannst.

Hormonspirale

Die Hormonspirale wird von einer Ärztin oder einem Arzt in deine Gebärmutter eingesetzt und wirkt drei bis fünf Jahre verhütend. Sie ist zwar unter vielen unterschiedlichen Bezeichnungen bekannt, funktioniert aber immer auf die gleiche Art und Weise, durch Abgabe des Hormons Progesteron in die Gebärmutter. [3] Falls du dich für eine Hormonspirale entscheiden solltest, wird deine Periode sehr wahrscheinlich leichter und weniger schmerzhaft werden oder sogar ganz aussetzen. Doch ob das Ausbleiben der Regel dich besorgt oder freudig stimmt, es ist eine ganz normale Nebenwirkung dieser Verhütungsmethode und bedeutet weder, dass etwas nicht stimmt noch dass die Spirale nicht wirkt. Das Progesteron in der Spirale sorgt schlicht dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut dünner wird. Wenn es also Zeit für deine Periode wird, ist einfach viel weniger Gebärmutterschleimhaut da, um als Regelblutung ausgestoßen zu werden. [3] In den ersten Monaten nach Einsetzen der Spirale kann es auch zu spontanen Blutungen kommen. Sie sind einfach nur ein Zeichen dafür, dass dein Körper sich an die neuen Hormone gewöhnt.

Hormonstäbchen

Wenn ein kleiner Draht in deiner Gebärmutter nicht dein Ding ist, wie wäre es mit einem kleinen Draht in deinem Arm? Ein Hormonstäbchen macht es möglich. (Und nein, es ist kein futuristischer Peilsender!) Das Hormonstäbchen wird von einer Ärztin oder einem Arzt in deinen Arm implantiert und wirkt bis zu drei Jahre verhütend. Auch hier wird das Hormon Progesteron in den Körper abgegeben, das zu einer verstärkten Produktion von Zervixschleim führt, der wiederum den Kontakt zwischen Eizelle und Spermium verhindert. [5] Außerdem wird auch hier die Gebärmutterschleimhaut ausgedünnt: Deine Periode wird leichter oder hört ganz auf. Und auch das ist eine absolut normale Nebenwirkung dieses Verhütungsmittels.

Die Hormonspritze

Je nach Marke muss eine Hormonspritze alle acht bis 13 Wochen gesetzt werden. Auch hier verhindert das Hormon Progesteron ungewollte Schwangerschaften. [6] Wenn du allein schon beim Wort „Nadel“ in Angstschweiß ausbrichst, kannst du den nächsten Abschnitt überspringen. In den ersten Monaten nach der Verabreichung der Spritze kann es öfter zu unregelmäßigen Blutungen kommen, aber sobald sich dein Körper an die Hormone gewöhnt hat, wird deine Periode leichter oder hört ganz auf.

Kupferspirale

Du bist kein Fan von Hormonen? Es gibt eine Spirale, die komplett ohne Hormone auskommt! Darüber wollen wir mehr wissen. Kupfer in meiner Gebärmutter? Es hört sich vielleicht seltsam und unbequem an, aber die Kupferspirale ist eine sehr beliebte Option, weil sie ohne Hormone auskommt. Und du wirst sie auch überhaupt nicht spüren! Die Kupferspirale ist ein Intrauterinpessar, der von einer Ärztin oder einem Arzt in deine Gebärmutter eingesetzt wird und bis zu zehn Jahre verhütend wirkt. Dabei wird Kupfer in die Gebärmutter abgegeben. Die darauffolgende Entzündungsreaktion neutralisiert die Spermien und die Eizellen. [3] Im Gegensatz zur Antibabypille verhindert die Kupferspirale den Eisprung nicht und du hast weiterhin eine „echte Periode“. In den ersten drei bis sechs Monaten nach Einsetzen der Kupferspirale kann deine Regel unter Umständen etwas schwerer und schmerzhafter ausfallen. Die genaue Ursache dieser schweren Regelblutungen ist nicht bekannt, doch Untersuchungen legen nahe, dass es beim Einsetzen der Spirale zu geringfügigen Gewebeschäden kommen kann. Als Reaktion darauf werden als Prostaglandine bekannte Fettsäuren produziert, um das beschädigte Gewebe durch erhöhten Blutfluss zu reparieren. [4] Das Gewebe heilt jedoch letztendlich und die schweren Regelblutungen hören meist nach ein paar Monaten auf. Solltest du dich mit der Kupferspirale jedoch extrem unwohl fühlen, hole dir am besten ärztlichen Rat.

Kondome und andere Barrieremethoden

Erinnerst du dich noch an die peinliche Aufklärungsstunde in der Schule? Die mit den Kondomen und den Bananen? Wir auch. Und jetzt wird es Zeit, sich wieder damit zu beschäftigen und zu erfahren, wie Kondome sich auf deine Periode auswirken können. Kondome für den Mann und andere Barrieremethoden wie etwa Kondome für die Frau, Diaphragmen und Portiokappen sind nur einige der Verhütungsoptionen, die ohne Hormone auskommen und deshalb weder in deinen Hormonhaushalt eingreifen noch deine Regel beeinflussen. Gleichzeitig bieten sie eine sehr gute Empfängnisverhütung, indem sie die Spermien physisch daran hindern, zur Eizelle zu gelangen. Und es soll nicht unerwähnt bleiben, dass Kondome für Männer und für Frauen zusätzlich vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Wie kann ich meine Periode regulieren, während ich ein Verhütungsmittel nehme?

Plötzliche Änderungen des Monatszyklus können besorgniserregend sein, selbst wenn du mit ihnen rechnest, weil du eine neue Verhütungsmethode ausprobierst oder sogar zum ersten Mal verhütest. Am besten entspannst du dich und gibst deinem Körper Zeit, sich anzupassen. Der menschliche Körper ist unglaublich gut darin, Dinge zu bewältigen, die das Leben für ihn bereithält (schließlich haben wir ja auch alle die Pubertät überlebt). Wenn du wirklich auf Nummer sicher gehen willst, besorge dir einen Vorrat an Slipeinlagen, mit denen du überraschende Schmierblutungen in den Griff bekommst, die während der ersten Monate mit der neuen Empfängnisverhütung auftreten können. Du kannst auch Tagebuch führen oder eine App verwenden, um die Tage festzuhalten, an denen du unregelmäßige Blutungen hast, damit du den Fortschritt beobachten und diesen notfalls deiner Ärztin oder deinem Arzt zeigen kannst. Letztendlich geht es immer nur darum, auf deinen Körper zu hören. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Faktoren wie Stress sich auch auf deine Periode auswirken können. Es muss nicht immer an der Verhütungsmethode liegen. Gib deinem Körper Zeit, Veränderungen zu verarbeiten, und wenn du wirklich besorgt bist, sprich mit Freunden, Familienmitgliedern oder dem Arzt deines Vertrauens. Jetzt weißt du alles, was es über die Auswirkungen von Verhütungsmitteln auf die Periode zu wissen gibt. Wenn du dein Wissen erweitern willst, empfehlen wir dir unsere anderen hilfreichen Artikel zum Thema Regel. Dort erfährst du zum Beispiel, woran man erkennt, dass deine Periode bald anfängt, oder ob es möglich ist, eine Periode zu verhindern oder zu verschieben.

Medizinischer Haftungsausschluss

Die medizinischen Informationen in diesem Artikel dienen nur Informationszwecken und sollten nicht zu Diagnose- oder Therapiezwecken hinzugezogen werden. Wenn du Fragen zu einer bestimmten Krankheit hast, wende dich bitte an deinen Arzt.

[Quellen]

[1] https://www.nhs.uk/conditions/polycystic-ovary-syndrome-pcos/treatment/

[2] https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/index.htm/

[3]https://www.mayoclinic.org/tests-procedures/mirena/about/pac-20391354

[4] Roy S, Shaw ST Jr. Role of prostaglandins in IUD-associated uterine bleeding--effect of a prostaglandin synthetase inhibitor (ibuprofen). Obstetrics and Gynecology. 1981 Jul;58(1):101-106.

[5]https://www.mayoclinic.org/tests-procedures/contraceptive-implant/about/pac-20393619

[6]https://www.mayoclinic.org/tests-procedures/depo-provera/about/pac-20392204